Podencorosa e.V.

Herdenschutzhund

Der Herdenschutzhund - der Hütehund

Herdenschutzhund Bosse Podencorosa e.V.
Bosse
Herdenschutzhund Bonny Podencorosa e.V.
Bonny
Herdenschutzhund Baila Podencorosa e.V.
Baila

Wo liegt hier der Unterschied?

Auf der Podencorosa findet man – natürlich neben den namensgebenden Podencos – einen bunten Strauß verschiedenster Hunde. Groß, klein, jung, alt, kurzfellig, wuschelig, aufgeschlossen, schüchtern, gemütlich oder verspielt… so unterschiedlich diese Hunde aussehen und sie sich verhalten, so verschiedenen sind auch die Ansprüche, die sie an ein neues „für-immer-Zuhause“ und ihre künftigen Besitzer stellen. Besondere Herausforderungen stellen Herdenschutzhunde und Hütehunde. 

Spielt man mit dem Gedanken, einen Hund zu adoptieren gilt IMMER, sich genau mit diesen Ansprüchen und Verhaltens-weisen auseinander zu setzen. Dabei sollte man – um sich selbst und dem Tier gegenüber fair zu bleiben – schonungslos ehrlich sein: Wie sind meine Wohnverhältnisse? Leben Kinder in der Familie? Bin ich viel unterwegs? Wie viel Zeit habe ich im Alltag? Wie lange muss das Tier alleine bleiben? Zu wie viel Sport/ Bewegung/Hundeschule bin ich bereit? Damit am Ende alle Seiten zufrieden sind, gilt es den Hund zu finden, der am besten in das eigene Leben passt. Zwar ist natürlich jeder Hund ein Individuum, jedoch bringt auch jede Rasse, aufgrund jahrzehnte-langer Züchtungen gewisse Charaktereigenschaften mit sich, die genetisch angelegt sind. Diese können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, insbesondere bei Mischlingshunden.

An dieser Stelle soll einmal näher auf Herdenschutzhunde und Hütehunde eingegangen werden. Fälschlicherweise werden beide Begriffe häufig synonym verwendet, obwohl sie Hunderassen bezeichnen, die für komplett unterschiedliche Aufgaben gezüchtet wurden und die sich dementsprechend auch in ihrem .Verhalten stark unterscheiden. Beide Klassen an sich sind natürlich vielfältig, weshalb im Folgenden nur ein grober Überblick gegeben wird, der sicherlich nicht jeder Hütehundrasse bzw. Herdenschutzhundrasse oder jedem individuellen Tier gerecht werden kann.

Zur Unterstützung von beispielsweise Schäfern: der Hütehund

Hütehunde wurden oder werden noch immer dazu gezüchtet, den Schäfer dabei zu unterstützen Vieh zu lenken oder zusammenzuhalten. Mit ihrem leichten, wendigen Körperbau, ihrer Lern- und Kooperationsbereitschaft und ihrem großen Bewegungsdrang sind sie optimal auf diese Arbeit hin gezüchtet worden.
All diese Eigenschaften zeigt ein Hütehund jedoch nicht nur, wenn er in der Schäferei zum Einsatz kommt, sondern auch als Familienhund. Ist man sich als Halter dieser Anlagen nicht bewusst, kann es schnell zu Missverständnissen kommen, die im schlimmsten Fall zur Abgabe des Hundes führen. So zeigen unterforderte oder nicht artgerecht ausgelastete Hütehunde häufig unerwünschtes Verhalten wie permanentes Fixieren mit den Augen. Sie versuchen, Menschen oder Hunde zu hüten, wobei sie teilweise auch ihre Zähne einsetzen oder sie jagen Autos oder Fahrräder. Damit es soweit gar nicht erst kommt, ist es wichtig, nach artgerechten Beschäftigungsmöglichkeiten und ausreichend Auslastung zu suchen wie etwa Agility, Obedience, Treibball, Spieletreffen in Hundegruppen usw.

Stellen sich dennoch Probleme ein oder man merkt, dass man mit dem Hütetrieb des eigenen Hundes überfordert ist, sollte am besten ein guter Hundetrainer, der sich mit Hütehunden auskennt, zu Rate gezogen werden. So lassen sich kleine Fehler schnell verhindern und unerwünschte Verhaltensweisen können sich gar nicht erst manifestieren.

Herden vor Gefahren schützen, das ist die Aufgabe eines Herdenschutzhundes

Herdenschutzhundrassen wurden wortwörtlich zum Schutz von Nutzviehherden gezüchtet. Insbesondere in Südosteuropa kommen sie dieser ursprünglichen Aufgabe auch noch häufig nach, indem sie z.B. Schafherden vor Wölfen, Bären oder Menschen verteidigen.

Diese meist großen und schweren Rassen wachsen zu diesem Zweck zumeist in der Viehherde auf, sodass sie sich als Teil dieser betrachten. Um ihren „Job“ gut zu machen, müssen sie eigenständig denken und selbst Entscheidungen treffen, die den Schutz der Herde garantieren. Deshalb zeigen sie ein hohes Ausmaß an Schutz- und Territorialverhalten, was im Alltag als Familienhund oft zu Problemen führen kann.
Haus und Garten werden streng und lautstark bewacht, Besuch wird nicht mehr herein gelassen, weil er eben nicht zur „Herde“ gehört. Den meisten Familien wird es kaum möglich sein, das Leben und den Alltag so zu gestalten, dass sie den hohen Ansprüchen eines „Herdis“ gerecht werden, weshalb auch leider viele Herdenschutzhunde in Tierheime abgegeben werden.

Traut man sich die Haltung jedoch zu und kann dem Tier ein artgerechtes Umfeld bieten, hat man einen feinfühligen, treuen, selbstständigen Hund. Dazu vonnöten sind Wissen, ein artgerechter Umgang, eine klare Körpersprache und die Bereitschaft, mit dem Tier zu arbeiten. Hundeerfahrung ist bei diesen zumeist großen, sensiblen und selbst-ständigen Rassen in jedem Fall empfehlenswert, wenn auch natürlich kein Muss.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass diese Hunde mit individuellen und rassetypischen Merkmalen und Bedürfnissen kommen und es für ein glückliches Zusammenleben von unschätzbarem Wert ist, sich diese bewusst zu machen, sie im Alltag mit dem Tier für einen artgerechten Umgang zu respektieren und sie sich für eine optimale körperliche und geistige Auslastung zu nutze zu machen.

1 Kommentar zu „Herdenschutzhund“

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